Juryentscheidung zum Alexanderpreis 2015

Jährlich verleiht die Alexanderstiftung den Alexanderpreis. Mit diesem Preis werden journalistische Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit der Vergangenheit der Stadt Göttingen und ihres Umfeldes beschäftigen. Der Journalist des Göttinger Tageblattes Wolfgang Alexander hat mit seinem Tod im Jahr 1988 sein Vermögen in die nach ihm benannte Stiftung eingebracht. Seit 1989 wurde der Alexanderpreis bislang 25-mal verliehen.

Die Jury der Alexanderstiftung hat nun die Preisträger zum Alexanderpreis 2015 ermittelt. Aus den zahlreichen eingereichten und vorgeschlagenen Veröffentlichungen werden ein erster, ein zweiter und zwei dritte Preise vergeben. Außerdem wird wieder ein Schülerpreis überreicht werden.

Den ersten Preis bekommt der Göttinger Historiker Norman Lippert zugesprochen. In der Ausgabe 2/2014 des Faktor-Magazins wurde sein Aufsatz zum Göttinger Tuchmachergewerbe veröffentlicht. Mit diesem Text wurden die Kriterien der Stiftung in geradezu idealer Weise erfüllt: ein Thema, das eher in Vergessenheit geraten ist, allgemein verständlich aufgearbeitet und journalistisch gut recherchiert.

Den zweiten Preis erhält die NDR-Hörfunkjournalistin Ute Andres. Erstmals hat die Alexanderstiftung auch Radiobeiträge zum Wettbewerb zugelassen. Die als Manuskript eingereichten Beiträge wurden mit denselben Kriterien bewertet wie die in Printform veröffentlichten Beiträge. Der Radiobeitrag von Ute Andres mit dem Titel „Das Tor zur Freiheit“ beschäftigt sich mit dem geplanten Museum für das Lager Friedland. In Interviews werden die Geschichte und die Gegenwart des Grenzdurchgangslagers lebendig. Der Beitrag wurde im September 2014 im Deutschlandradio Kultur gesendet.

Weil die Texte in der Bewertung sehr eng zusammenlagen, werden zwei dritte Preise vergeben werden: zum einen wird die Journalistin Claudia Nachtwey ausgezeichnet. In einer siebenteiligen Serie im Eichsfelder und Göttinger Tageblatt ist sie der Geschichte des Grenzzauns aus verschiedenen Blickwinkeln auf den Grund gegangen. Zum anderen erhält Laura Vele den dritten Preis des Alexanderpreises. Sie hat im Regjo-Magazin über Max Born geschrieben. Ihr Text „Wissenschaft zwischen Krieg und Frieden“ schlägt den Bogen bis zur heutigen Forschung und der Möglichkeit des Missbrauchs der Forschungsergebnisse.

In der Schülerzeitung des Felix-Klein-Gymnasiums „FKG-Times“ haben sich die Schüler Lina Rees, Lovis Pape und Adrian Schulz mit der Erinnerungskultur an ihrer Schule beschäftigt. „Noch viel zu tun“ lautet der Titel des Textes, der im Juni 2014 erschienen ist. Die Jury freut sich, dass sich junge Menschen für die Geschichte in ihrer Umgebung interessieren, dafür recherchieren und darüber schreiben. Für dieses Engagement erhalten die drei den Schülerpreis der Alexanderstiftung.

„Wir freuen uns, dass wir nicht nur so zahlreiche Bewerbungen hatten, sondern auch Vielfalt und journalistische Qualität bei den Einsendungen verzeichnen konnten“, so der Kuratoriumsvorsitzende Jens Wortmann. „So hatten wir eine ganze Reihe von preiswürdigen Texten zu beurteilen. Dadurch dauerte die Jurysitzung zwar ein wenig länger als sonst, aber mit den Ergebnissen sind die Juryteilnehmer sehr zufrieden.“

Die Verleihung der Alexanderpreise erfolgt am Samstag, den 7. Februar um 11 Uhr im Keller des Deutschen Theaters. Alle Beiträge (auch der Radiobeitrag) werden in Kürze auf der Homepage der Stiftung www.alexanderstiftung.de veröffentlicht.