Von Schafen, Sekt und Seifenkistenrennen – Der Göttinger Kehr

Laudatio von Wolfgang Just für die Preisträgerin Nicola Kulp

Sehr geehrte Damen und Herren,

danke, dass ich heute zu Ihnen sprechen darf.

alexanderpreis2020 6Es ist mir eine Ehre und eine Freude, ja ein Vergnügen Ihnen heute im Auftrag der Jury die erste Preisträgerin des Alexanderpreises vorstellen zu dürfen. Bitte begrüßen Sie mit mir und mit einem kräftigen Applaus Frau Nicola Kulp vom Teilstatt Magazin Ostviertel.

Mit dem Titel : „Von Schafen, Sekt und Seifenkisten – Der Göttinger Kehr" legt sie einen Beitrag vor, der jeder Göttingerin und jedem Göttinger das Herz aufgehen lässt. Mit den nachfolgenden Zeilen nimmt sie uns mit auf unseren Hausberg: Wer heute am Göttinger Kehr im Halbschatten der hohen Bäume schlendert, dem Vogelzwitschern lauscht, umher tollende Frischlinge beobachtet oder bei einer Erfrischung im Biergarten den Blick über den Reitplatz schweifen lässt, wird kaum erahnen, auf welch kunterbunte Zeiten das beschauliche Fleckchen bereits zurückschauen kann.

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Das Schweigen der Boat People

Laudatio von Sybille Bertram für den Preisträger Thomas Kopietz

alexanderpreis2020 4In dem Beitrag, den wir heute auszeichnen, geht es um Krieg. Um einen Krieg, der fast 50 Jahre zurück liegt und fast 10.000 Kilometer von uns entfernt. Einen Krieg, der die Welt bewegt hat – und dessen Folgen Göttingen bewegt haben. Es geht um die Folgen des Vietnam-Krieges und es geht um die Boat People. 1,6 Millionen Vietnamesinnen und Vietnamesen sind nach dem Ende des Vietnamkrieges vor der Verfolgung durch die siegreichen Kommunisten geflüchtet – eine viertel Millionen Menschen sind auf der Flucht im südchinesischen Meer ertrunken.

Niedersachen hat 1978 rund 1000 dieser Boat People aufgenommen. Sie sind über Hannover eingeflogen – sie kamen nach Friedland – und in Göttingen wurde sozusagen über Nacht eine medizinische Erstaufnahme aus dem Boden gestampft – da wurden die Boat People untersucht und medizinisch versorgt.

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Das Traumhaus

Laudatio von Claudia Weitemeyer für den Preisträger Josef Saller

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

alexanderpreis2020 2wir alle, die wir heute hier zur Verleihung des Alexanderpreises zusammengekommen sind, jeder von uns ist im Laufe seines Lebens sicher schon einmal in irgendeiner Form, an irgendeinem Punkt gescheitert. Vielleicht haben wir zeitweilig sogar mit unserem Schicksal gehadert. Und doch haben wir unsere Kräfte gesammelt, uns wieder aufgerappelt. Kurz gesagt und wie es so schön auf Lebensweisheiten und gut gemeinten Ratschlägen verströmenden Postkarten steht: Hinfallen, wieder aufstehen, Krone richten und weitergehen. Das gelingt nicht jedem. Und sich vom Scheitern nicht zu erholen, bedeutet häufig finanzieller und gesellschaftlicher Abstieg bis hin zur existenziellen Bedrohung.

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